Facebook Hack in Berlin

Facebook wünscht sich mehr Social Applications und Webseiten mit FB-Integration von europäischen Entwicklern. Das ist die Kurzfassung des Eröffnungsstatements von Douglas Purdy beim ersten offiziellen Facebook Hack in Berlin. Wenn 70 Prozent der Nutzer von außerhalb der USA kommen, gelte diese Quote auch für die Software-Unternehmen. In seinem Post im Entwicklerblog beschreibt er die Motivation noch genauer, indem er die Partnerschaft mit Seedcamp hervorhebt. Sein Versprechen seitens FB ist, bei Bugs direkter ansprechbar zu sein und generell mehr technische Hilfe bei der Produktentwicklung anzubieten. Der Projekttitel lautet: Operation Developer Love.

Berlin war vor Paris, London und Dublin die erste Station für die europäischen Hacks. Zwölf FB-Entwickler aus den USA, England und Irland boten in der Wooga-Stadt (Buzzword das Tages) etwa 200 bis 300 eingeladenen Gästen einen Überblick über Standards und neue Entwicklungen.

Stratege Eric Fisher war mit seinem Vortrag zu Social Design fürs Gesamtbild zuständig. Er fragte, warum Nutzer überhaupt bei Facebook aktiv sind. Schon die fürs Marketing nützlichen Basisfunktionen von Facebook, wie der Zugreif durchs Like auf den Graph sowie die Nutzung des Dialog-Frameworks fürs Freunde hinzufügen, basieren auf dieser Frage. Kurz: Warum wird geteilt und Feedback gegeben? Erwartungsgemäß klassisch im amerikanischen Sinne fällt die Antwort mit Maslow aus – Nutzer wollen ihre Persönlichkeit zeigen, sich öffnen und sich bestätigt fühlen, sie vertrauen auf Empfehlungen von Freunden. Generell gesprochen, die Verbindung von eigener Idendität zur Gemeinschaft herstellen, welche auf den psychologischen Prozessen der oberen Stufen der Pyramide basiert und von Facebook bei der Gestaltung beachtet wird. Wie dies geschieht, erklärte Cat Lee, die wir um ihre Vanity-URL beneiden ;), indem sie bekannte Programmbeispiele für die Like-Funktion, Status Updates und Requests aus Anwendungen zeigte.

Simon Cross erklärte die Möglichkeiten auf Daten mit der Graph API zuzugreifen sowie den client- und serverseitigen Auth-Prozess über die Apps. Den Tipp nur solche Daten anzufragen, die man tatsächlich brauche und eher später nochmals nachzufragen, sowie den Erfahrungswert, dass 3 Prozent der Nutzer bei jeder Nachfrage verloren gehen, teilte er in seinem Vortrag mit. Der Programm-Manager Vikas Gupta verdeutlichte die Vorteile des Single-Sign-On für Mobile-Endgeräte. Drei weitere Vorträge über HTML5, Insights und Ads folgten. Gerade der letzte Vortrag „Making Money“ hatte aufgrund der Pflicht zur Nutzung der Facebook-Credits einen aktuellen Bezug.

Nach dem Lunch fand ein Q&A statt, zu welchem Purdy explizit auch kritische Fragen wünschte. Gefragt wurde zu Startterminen bestimmer Features, wie etwa dem Events Check-In oder dem Polling, worauf eher Non-Answers folgten. Auch die Frage, ob die 30 Prozent Marge, die sich FB an virtuellen Gütern gönne nicht zu viel sei, wurde nicht schlüssig beantwortet. Die Frage aus der Kategorie Datenschutz danach, ob die Nutzerdaten mit Newsstream tatsächlich dauerhaft gespeichert werden, wurde bejaht. Da eine App nur auf die letzten 50 Posts bzw. diejenigen der 30 Tage zugreifen kann, sieht FB den Nutzer geschützt. Auch wurde bejaht, dass Facebook bei „auffälligen Seiten“ die Gefällt-mir Klicks durch ein Drei-Klick-Verfahren filtere. Verschiedene Typen von Freunden bzw. Beziehungstypen sind nicht geplant, dafür wurden die Listen eingeführt. Mit großer Verspätung startete der eigentliche Hack, deren Gewinner als Belohnung „13 Gefällt mirs“ im Gruppenstream bekamen. 😉

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