Social Media in der Unternehmenskommunikation – Teil 1: Blogs

Die Möglichkeiten für Unternehmen Social Media zur externen wie internen Kommunikation einzusetzen sind vielfältig. Das Web 2.0 lockt mit verschiedenen Angeboten und immer mehr Unternehmen wollen diesen Trend nutzen. Neben Social Networks wie Facebook und Twitter werden in der Unternehmenskommunikation auch Corporate Blogs, Wikis und Podcasts eingesetzt. In drei Beiträgen sollen verschiedene Aspekte davon beleuchtet werden. Die Reihe startet mit den Corporate Blogs.

Ein Beispiel für die erfolgreiche Umsetzung einer Social Media Strategie und der Kommunikation zwischen Kunden und Unternehmen ist die Entwicklung des Microsoft Systems Windows Vista über eine Blogosphäre. Innerhalb dieser sollten über den gemeinsamen Wissens- und Erfahrungsaustausch Innovationen entstehen. Zur erfolgreichen Organisation der Unternehmenskommunikation braucht es aber einige Voraussetzungen, das sind vor allem die Qualifikation und Expertise der Kunden sowie die Motivation (vgl. Kaiser/Müller-Seitz: Nutzereinbindung bei Innovationsprozessen im Social Web: Fallstudie Windows Vista) dieser. Die Kunden in der Blogosphäre von Microsoft waren sogenannte „Most Valuable Professionals“, d.h. sie hatten praktisches Know-How und gehörten zu den „versiertesten Vertretern der technischen Communities“ (Microsoft 2007). Dadurch, dass diese Kunden ein überdurchschnittliches Interesse am Thema hatten und auch weil sie bereits viele eigene Erfahrungen im technischen Bereich sammeln konnten, waren sie auch stark motiviert dazu am Projekt teilzunehmen.

Ein sehr erfolgreiches Beispiel von Corporate Blogs ist der Frosta-Blog. Dort können die Mitarbeiter des Unternehmens Inhalte veröffentlichen, die sie interessant oder unterhaltend finden.

Doch warum ist der Blog so erfolgreich?

  • Multimedia: im Blog werden Videos, Bilder und selbstverständlich Texte eingebunden
  • regelmäßige Posts: der Blog wird mindestens einmal die Woche aktualisiert
  • Probleme diskutieren und lösen: umstrittene Themen wie die Ereignisse in Japan im Frühjahr dieses Jahres (LINK)  werden diskutiert
  • kein Verkauf: in den Regeln des Blogs wird ausdrücklich gebeten, den Blog nicht kommerziell zu nutzen
  • Zielgruppe und Aussage: im Frosta-Blog sollen aktuelle Themen diskutiert werden (zwischen den Mitarbeitern und allen anderen Interessierten) und der Blog soll als Mitarbeitertagebuch fungieren, um die Unternehmensphilosophie den Kunden näher zu bringen
  • Unterhaltung: neben ernsten Themen werden auch lustige Bilder, Videos und anderer Content gepostet
  • Social Web + Abo: der Blog kann abonniert und über Facebook und Twitter verfolgt werden
  • Themenwahl: es werden aktuelle Themen bearbeitet, die für die jeweilige Zielgruppe zeitnah interessant aufbereitet werden

Eine weitere sehr unternehmensnahe Blogform sind CEO-Blogs, in denen die Geschäftsführer oder Vorstandmitglieder zu Themen schreiben können, die sich sehr stark auf das Unternehmen und die Unternehmensphilosophie beziehen. Durch die Blogs können aber auch persönliche Eindrücke und Erlebnisse geteilt werden, wodurch ein informeller und emotionaler Eindruck entsteht. Die Corporate Blogs ermöglichen außerdem auf die verschiedenen Fragen von Kunden einzugehen, Ziele zu verdeutlichen und Gerüchte zu zerstreuen. Besonders der Blog von Sun Microsystems CEO Jonathan Schwartz sorgte für viel Aufmerksamkeit. Nachdem er die Firma verließ widmet er sich nun einem neuen Blog mit dem Titel „What I couldn‘t say…“.

 

Der nächste Beitrag wird sich um das Thema Wikis drehen und wie sie in Unternehmen eingesetzt werden können.