Wer eine App anbietet, der möchte auch Installationen durch Nutzer generieren. Außer die App trägt vielleicht den Titel „Bitte nicht downloaden“ oder ist anderweitig zum Schutz der Menschheit nicht verfügbar. So aus intellektuellen, grafischen oder sonstigen Gründen der Performance. Das dürfte zwar einige der zwei Millionen verfügbaren Anwendungen und Spiele betreffen, auch wenn Google die ganz trüben Nummern als „low quality apps“ regelmäßig herausfiltert, was die bekannten Knicks in den Statistiken erklärt. Kurz – wo eine „gute“ App, da die Nowendigkeit zur permanenten Vermarktung. Das ist wie mit Rom und dem Bauhandwerk. Zurück zum Thema App Bewerbung und den Promo Codes auf Google Play, denn nichts anderes erfordert das Statement aus dem ersten Satz. Eine der einfachen Werbeformen ist nun also für Android Apps verfügbar.
Oftmals bringt das orangene Megaphon-Icon nur Arbeit mit sich – neues Rating hier, neue Einstufung da. Okay, fairerweise waren es gerade in letzter Zeit sehr viele nützliche neue Features für Devs dabei, etwa um Nutzerfeedback zu verfolgen und neue Monetarisierungsformen zu testen. Nun also tut sich was im App-Marketing direkt. Google hat Entwickler am 16.01.16 im Ankündigungsbereich der Developers Console mit dieser frohen Botschaft empfangen:
Werbeaktionen für kostenpflichtige Apps oder In-App-Produkte erstellen Sie können Ihren Nutzern jetzt Gutscheincodes für kostenpflichtige Apps oder In-App-Käufe (ausgenommen Abos) anbieten. Wählen Sie dazu eine App aus und klicken Sie auf die neue Seite Werbeaktionen.
Hinter der etwas verschlüsselten Message verbergen sich nichts anderes als Gutscheincodes für Produkte oder die kostenpflichtige App selbst. Entwickler auf iOS dürfen das Feature schon Jahr und Tag nutzen, um Verlosungen durchzuführen oder Testern exklusiven Zugang zu gewähren. Genauer seit Dezember 2010 wurde es weltweit drüben unter iOS ermöglicht. Windows hat das Feature im vergangenen Jahr, also 2015, implementiert, nun also auch bei Google Play.
Promo Codes auf Google Play zur Vermarktung nutzen
Promo Codes sind nicht die letzte Weisheit. Aber sie gehören zu den Basics, auf die man nicht verzichten sollte. Großflächig wurden sie etwa auch bei Starbucks in den USA eingesetzt. Eine Aktion, auf die wir noch warten dürfen in DE und die auch jetzt nicht möglich werden. Siehe unten, was Restriktionen angeht. Nutzbar sind sie individuell ohne viel Aufwand etwa um:
– Testern / Reviewern und Family / Friends eine Version zukommen zu lassen,
– Verlosungen in eigenen Kanälen oder auf Medienseiten anzubieten.
Klar, Tester konnte man bereits übers Menü APK mit Hilfe des geschlossenen oder offenen Tests bzw. den Beta-Gruppe zulassen. Oder man schickt das APK rüber. Die Nachteile sind offensichtlich.
Google selbst hat auch noch Ideen mitgeliefert. So kann man etwa auf einer Veranstaltung exklusive Codes verteilen, welche einen besonderen Charakter in der App freischalten. Ein neuer Player-Skin bei Minecraft, ein neues Tierchen bei Crossy Road. So in etwa.
Um das Feature der Promo-Codes auf Android nutzen zu können, muss der Entwickler getPurchases() implementiern. Pro Quartal können maximal 500 Codes erstellt werden, wobei In-App-Produkte und Kaufapps zusammengerechnet werden. Veranstaltungen dürfen also nicht so groß werden, wenn man dem Tipp von Google folgen will lustige Skins als „Berliner Bären“ bei seiner Party in der Factory zu verteilen. Einlösen kann der Nutzer den Code im Fall von Produkten entweder im ganz normalen Kaufvorgang als alternative Zahlungsweise oder in der Google Play Store App selbst. Nicht jedoch in der Desktop-Version des Stores. Konsumierbare Güter wie Münzen und Leben können auch mehrfach durch den Nutzer über Codes aufgeladen werden. Das Verfallsdatum eines Codes kann bis zu ein Jahr betragen. Da viele Apps wohl erst ein Update benötigen werden, dürften Promo-Codes auf Android also noch ein paar Wochen ein seltener Anblick bleiben.