Nerdnacht. Sarah Kuttner, die deutsche Bonnie Tyler (Insider), hat ein Veranstaltungsformat aufgelegt, dessen Ausgabe Nummer zwo am zwoten Zwölften lief. Sensationell ist natürlich, dass wir dabei waren. Sonst wäre der Text hier auch irgendwie noch kürzer als er es wohl werden wird. Dieser dient nicht nur als Bericht zum Betriebsausflug fürs Finanzamt Süd, sondern soll etwaige Googler auch dazu animieren als Besucher oder Vortragende mal reinzuschauen in den Frannz Club in der Kulturbrauerei Berlin. Denn einen Termin für die dritte Ausgabe von Kuttners Nerdnacht gibt es bereits.
Kein Wort darüber, was ein Nerd ist. Wo sind wir denn hier bitte? Aber was eine Nerdnacht ist, kann man schon mal sagen. Aber der Reihe nach. Sarah Kuttner, die Gastgeberin, kennt ihr vielleicht noch von Interaktiv. Okay, offenbar macht sie viel erfolgreiches mit Fernsehen (Kuttners Kleinanzeigen, Bambule, Kuttner plus Zwei). Man kennt sie eben.
Sechs Euro, ne Waffel! Einen Verpflegungsmehraufwand werden wir für den Besuch des Lucia-Weihnachtsmarkts geltend machen. Denn draußen im Hof verlangt jener ne Art Wegezoll fürs Durchkommen. Notiert für nächstes Mal: Wildschweinburger.
Auch drinen im Club ist die Stimmung mit weihnachtlichen Pullis verziert: Rentiere auf Rot, Schneeflocken weiß auf grau (sieht leicht kratzig aus), ein Mädel hat sogar Engelohrringe. Manch einer, also ich, vertreibt sich die Zeit bis zum Start noch mit dem Pokéstop Frannz Club, welcher in der Nähe jedoch nur Taubsis und Rattfratz bietet.
Achja, das Abendkonzept. Es gibt ja hier ein Video so als Trailer vom Event. Es hat derzeit 6922 Aufrufe und 27 Likes und 1 Dislike. Die Nerdnacht hört sich ja vom Titel so ein klein wenig unterzeilig wie Teil 7 von George A. Romero an. So von wegen, wenn sie mal rauskommen aus ihren Höhlen die Nerds… tatsächlich erinnert das Konzept stark an die Nerd Nite, wie ich sie 2003 in Boston erlebte bzw. gerade auf Wikipedia nochmal nachgelesen habe. Das Berliner Pendant sucht also nicht seinesgleichen, schließlich gibt Kuttner der logischerweise englisch geschriebenen Bostoner Erfindung alle möglichen Referenzen.
Kurz: es geht darum, dass diejenigen auf der Bühne in 15 Minuten zu einem speziellen Wissensgebiet referieren. Wie sie das tun und wie gut sie das tun, ist nicht immer universitär geprüft, sondern kann auch durch Interesse geprägt sein. Also, wer etwas Interessantes zu erzählen hat, etwa alle Rassen im Star Trek Universum kennt und seinen Tee immer als Earl Grey heiß bestellt, der ist mitunter nicht falsch hier. Am Abend Zwo waren es drei Themen: Nadine erzählte übers Betäuben von Tieren, Michalis bediente mit seinem Bauchthema Olivenöl klar den Trend und Sarah begeisterte durch King Kong Klassiker im Vergleich.
Und dann gab es da noch einen Schein-Nerd, wie er sich selbst bezeichnet. Da wir hier großzügig auf die Definition des Nerds verzichtet haben, können wir auch gekonnt diese Anspielung umgehen. Sascha Lobo jedenfalls kam vorbei und hielt seinen und den wohl weltweit ersten Stereovortrag. Zwei Themen zur gleichen Zeit, die überhaupt nicht konvergieren. Über die Entwicklung des Internets vom Memex sowie was über Parasiten aus der Biologie. Großes Kino.
Achja, der nächste Termin für die Kuttners Schöne NerdNacht ist am 20.1.2017. Updates dazu hier auf der Facebookseite der VA.