Kurz notiert: RIP Antispam Bee? Es lebe die Biene! (WordPress)

Hat das Bienensterben ein weiteres Opfer gefordert? Für weiche Gemüter: richtig trauern muss man nicht. Die Fruchtfolge und der Honig ist diesmal nicht betroffen. Weder die Sandbienen noch die Zottelbienen sind im Internet relevant. Swarm lebt auch noch (so ein wenig). Das mit 200.000+ aktiven Installationen bei und für WordPress verfügbare Plugin „Antispam Bee“ zur Filterung des Spamaufkommens sollte man im Auge behalten. Ursprünglich war es von Sergej Müller, welcher es an das pluginkollektiv (bestehend aus Frank Bültge, Torsten Landsiedel, Silvan Hagen, Frank Staude, Stephanie Wiermann, Ralf Wiechers) abgegeben hatte. Hier sei aber seit einigen Monaten kein größeres Update mehr gekommen, sodass es nicht mehr zuverlässig arbeite, wie man dem Forumsthread hier entnehmen kann, und wie es unserer eigenen Erfahrung der vergangenen Wochen entspricht.

Doch Stopp: die Entwicklung der Antispam Bee ist nicht eingestellt. Man kann sogar den Entwicklern helfen, indem man seine „durchgekommenen“ Spamkommentare über dieses bei Google Docs gehostete Form meldet. Damit sind alle Kommentare gemeint, die bei „Ausstehend“ und „Genehmigt“ aufgelistet werden trotz aktiver Biene.

Tatsächlich sind hier auf Projektseiten gerade seit Anfang Dezember vermehrt Spamkommentare durchgekommen. Sie lagen zu hunderten entweder in der Moderation (mussten also manuell aussortiert werden) oder gingen sogar online. Viele Einstellmöglichkeiten hat das Plugin nicht (was einer der positiven Punkte ist), sodass man auch nicht nachjustieren kann, etwa Kommentare per Sprachfilter blocken. Jedoch können fortgeschrittene Nutzer die sogenannten „Custom Pattern“ nutzen. Die Antispam Bee sollte man also nicht abschreiben. Das wäre auch sehr schade, da die datenschutzkonforme deutsche Lösung bei uns viele Jahre im Einsatz ist und einen guten Ruf hat. Trotzdem kann man nach Alternativen mal Ausschau halten für das ein oder andere Projekt, wo man z.B. keine lokale Datenbank pflegen möchte.

Natürlich kann man auch mal einen Blick über den Tellerrand wagen und alternative Plugins einsetzen. Kriterien für gute Plugins sind hinlänglich bekannt (wenig Datenbankauslastung, keine Captchanutzung, Datentransparenz, Kosten). Wir testen ggf. ein paar Plugins und freuen uns über die Weiterentwicklung der bisher zuverlässigen Antispam Bee. Die Version 2.7 sollte schon eine Lösung bringen.

Akismet (Download) ist eigentlich kein Plugin, sondern ein Kommentare-Prüfdienst. Die Kommentare wandern also rüber zum Dienst und werden kostenpflichtig analysiert. Anmeldung erforderlich. Nur wenige Kommentare pro Monat sind kostenfrei.

Anti-spam von webvitalii wirbt damit, dass es keine Captcha nutze, keine Moderation erfordere und keine Settings biete. Das Plugin ist kostenfrei, es gibt allerdings eine Pro-Version (25 Dollar) mit fortgeschritteneren Erkennungsalgos. (Download)

WPSspamshield verspricht „100% of automated comment spam“ auszufiltern und soll auch deutschen und europäischen Datenschutz einhalten, Daten werden nicht transferiert und kein Clouddienst genutzt. Prüft auch Formulare (Download). Gratis.

 

Update zur Antispam-Bee (21.02.17): Ja, Update! Die Version 2.7 ist da und bringt u.a. die Möglichkeit mit Kommentare aus Ländern gezielt zu blocken als auch umgekehrt nur Kommentare mit deutscher Sprache zuzulassen. Erste Resultate sind vielversprechend. Vielen Dank an die Entwickler!